
Das machen wir

Care Forward ist ein Projekt zur Berufsorientierung weiblicher Flüchtlinge im Bereich Pflege und Erziehung.
Startpunkt ist ein zweiwöchiger Kurs, in dem die Teilnehmerinnen zunächst das Wesentliche rund um eine Beschäftigung in diesen Bereichen lernen: Welche Berufsbilder gibt es und wie steht es um Ausbildungsmöglichkeiten? Wie funktionieren die gängigen Bewerbungsverfahren? Auch das deutsche Arbeitsrecht und die Arbeitskultur hierzulande stehen auf dem Kursplan.
Jobs für Flüchtlinge: Auch ohne formale Ausbildung gute Chancen
Dabei gehen wir einerseits auf klassische Ausbildungsberufe wie Erzieherin, Gesundheits- oder Altenpflegerin ein und führen Exkursionen durch, um den Alltag in Kitas oder Kliniken zu zeigen. Andererseits stellen wir den Flüchtlingen Jobs ohne formale Ausbildung vor, so etwa die private Senioren- sowie Kinderbetreuung oder die Arbeit als Haushalts- und Einkaufshilfe. Auf diese Weise eröffnen wir Frauen vieler Lebenssituationen und Bildungsstände eine Perspektive, in die Arbeitswelt einzusteigen.
Zusätzlich erhält jede Teilnehmerin eine individuelle Karriereberatung, um ein möglichst persönliches Berufsprofil zu entwickeln. Hierbei berücksichtigen wir die aktuellen Lebensumstände, Wünsche und Qualifikationen. Unsere Kursteilnehmerinnen stammen hauptsächlich aus Syrien, dem Irak, Afghanistan und dem Libanon. Um sicherzugehen, dass alle Kursinhalte verstanden und Rückfragen gestellt werden können, finden unsere Kurse auf Deutsch und Arabisch bzw. Dari statt.
Weshalb tun wir das
Einen Beruf auszuüben, ist für Flüchtlinge auf dem Weg zu einer gelungenen Integration und einem selbstbestimmten Leben entscheidend. Insbesondere für zugewanderte, asylsuchende Frauen, die sich produktiv in ihrer neuen Heimat einbringen möchten.
Tatsächlich können sie zur Lösung ganz zentraler Herausforderungen beitragen, vor denen unser Arbeitsmarkt steht. Aktuell gibt es in Deutschland etwa eine Million unbesetzte Jobs. Vor allem der Pflege- und Erziehungssektor sucht händeringend nach Fachkräften. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 hierzulande etwa 500.000 Pflegekräfte fehlen.
Integration und Entlastung in Pflege und Erziehung
Aber auch im privaten Bereich ist der Bedarf an Entlastung groß. Schon jetzt leisten Migrantinnen, die vornehmlich in der häuslichen Altenpflege, der Kinderbetreuung oder als Haushaltshilfe arbeiten, einen wichtigen Dienst für unsere Gesellschaft. Die Zuwanderung der letzten Jahre kann für zusätzliche Entlastung einheimischer Familien sorgen und vermehrt Frauen zurück in den Beruf bringen.
Man sollte also meinen, es stehe gut um die Berufseinstiegschancen für geflüchtete Frauen im Pflege- und Erziehungssektor. Praktisch scheitern jedoch viele von ihnen an den bürokratischen und kulturellen Hürden des deutschen Arbeitsmarktes sowie an fehlenden Ausbildungsabschlüssen.
Diese Situation möchte das Projekt Care Forward ändern. Zugunsten aller in unserer Gesellschaft!
Da wollen wir hin
Care Forward bietet eine Lösung für gleich zwei wichtige gesellschaftliche Herausforderungen: den stetig wachsenden Fachkräftemangel sowie die Notwendigkeit einer integrativen Wirtschaft für – allen voran geflüchtete – Frauen am Rande des Arbeitsmarktes. Care Forward begleitet diese Frauen beim Einstieg ins Berufsleben. Das Ziel: Eine sinnvolle Karriere, die ihrer gesamten Familie dabei hilft, ein würdevolles Leben zu führen und sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren.
In den nächsten Jahren wird das Programm Care Forward Frauen in ganz Deutschland darauf vorbereiten, tausende offene Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen, insbesondere in Kindergärten, Gesundheitsberufen, der häuslichen Pflege und im Gastgewerbe. Aufgrund der technologischen Voraussetzungen sowie der globalen Reichweite der Projektinitiatoren – Care.com und International Rescue Committee – stehen die Chancen gut, dass Care Forward in naher Zukunft sogar international expandiert.